Warum top-down-Strategien nicht reichen

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Warum top-down-Strategien nicht reichen

Johannes F. Reichert - Medienzukunft gestalten - Professionelles Changemanagement und Organisationsentwicklung zu Veränderungsprozessen in Medienunternehmen
Veröffentlicht von Johannes F. Reichert in Strategie · 13 Februar 2018
Tags: StrategieOrganisationsentwicklungPilotprojekte
 
Wie finden technologische Entwicklungen ihren Weg in die Anwendung?

Ein Chart von Deloitte beschreibt sehr allgemein die Differenzen zwischen dem Erscheinen einer neuen Technologie bis zu ihrer Umsetzung / Auswirkung in Unternehmen und in öffentlichen Einrichtungen.



 
Die grundlegende Aussage: Neue Entwicklungen werden zunächst nicht von Unternehmen, sondern von ‚individuals‘ aufgegriffen: Einzelnen Menschen identifizieren sinnvolle Nutzwerte und integrieren sie ggf. in ihren Alltag. Sie reagieren vergleichsweise flexibel auf neue Möglichkeiten und damit verbundene Chancen.

 
Unternehmen reagieren dagegen vergleichsweise träge: Sie verändern sich nur langsam. Je nach Größe, Kultur und Dynamik dauert es ggf. sehr lange, bis neue Technologien Eingang finden bzw. zum Standard werden. (Im Extremfall stagniert ein ganzes Unternehmen, bis der CEO zufällig Twitter oder Facebook für sich entdeckt. Und das kann dauern …)
Beispiele dafür gibt es mehr als genug: Online, mobile reporting, social media, …

 
Der zeitliche Unterschied zwischen ‚individuals‘ und ‚businesses‘ kann entscheidend sein für Erfolg oder Überleben, wie am Beispiel digitaler Medien zu sehen ist.

 
Was tun?

 
Größere Medienunternehmen sind meist ebenso wenig innovationsfreudig wie andere Unternehmen. Sie haben wenig Vertrauen in innovative eigene Mitarbeiter, bewegen sich erst dann in neue technologische Welten, wenn genügend Experten und Konkurrenten auf den Zug aufgesprungen sind, die dann oft fantasielos kopiert werden.
 

Folgerungen aus dem Chart

 
  • Nutzen Sie die Neugier und die ‚privaten‘ Kompetenzen ihrer Mitarbeiter – viele sind kompetenter und kreativer im Umgang mit neuen Technologien als die zuständigen Fachabteilungen.

  • Schaffen Sie Experimentier- und Kreativräume für diese Mitarbeiter! Geben Sie ihnen Verantwortung! Dabei können nicht nur spannende Produkte mit Wettbewerbsvorteilen entstehen, sondern auch eine anregende Innovationskultur, die dem gesamten Unternehmen zugute kommt.

  • Warten Sie nicht, bis alle Führungskräfte im Haus eine auf eine differenzierte top-down-Strategie verpflichtet sind. Nutzen Sie das Engagement dieser ‚Freaks‘ im Rahmen einer Multi-Nukleus-Strategie, um das Unternehmen auf mehreren Ebenen zugleich in Bewegung zu bringen.

 
 


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